Geschichte von Bartmannsholte

Die im nördlichen Teil der Gemeinde Essen liegende Bauernschaft Bartmannsholte wird im Norden in ihrer ganzen Breite von der Gemeinde Lastrup begrenzt. Im Westen wird sie von der Bauernschaft Herbergen und im Osten von Bevern umschlossen. Im Süden reicht sie bis an die Bauernschaften Ahausen (Sandloh) und Osteressen. Natürliche Grenzen bilden im Norden das Barlager Moor, im Westen die Barlager Heide , im Süden die Forsten und im Osten der Blocksmühlenbach. In der Geschichte tritt der Name Bartmannsholte verhältnismäßig spät auf. Das liegt wohl an der besonders starken Bewaldung des mageren Bodens, wie das auch der um 1268 zuerst erwähnte Name Bertrammesholte = Holz des Bertram zum Ausdruck bringt und die eine starke Besiedlung unmöglich machte. Einzelne Teile der ausgedehnten Bauernschaft wie Bokel und Barlage werden dagegen schon früher erwähnt.

Die Bauernschaft besteht aus den Ortschaften Bartmannsholte, Barlage, Bokel und Felde, so daß sie eines ausgesprochenen Mittelpunktes wie Bevern und Herbergen entbehrt. Früher reichten die Grenzen im Osten noch weiter und umfassten auch Darrel (jetzt Bevern), Warnstedt und einen Teil von Elsten (tho den Quaden = Quatmann), die jetzt zu Cappeln gehören.

Der Ortsteil Barlage, in sich geschlossen, ist durch eine Gemeindestraße, die bei Pollen Bohm von der B 68 abzweigt, an die Hauptverkehrsstraße angeschlossen. Die enge Lage der Höfe verrät ein hohes Alter. Um 1350 hieß Barlage Barlaphon, was ebenfalls wohl auf den starken Baumbestand zurückzuführen ist. Die bruchartige Niederung zwischen dem Barlager Moor und den Barlager Bruchwiesen wurde früher durch eine alte Landwehr abgeschlossen, dessen nördlicher Teil aus zwei Wällen bestand und zwei östlich davor liegenden Gräben. Gegen Süden rückten die Wälle auseinander und von dem östlichen zweigte ein dritter Wall ab, der mit einer jetzt gänzlich zerstörten Burg in Verbindung stand. Die Burganlage war im Innern 54 m lang und 36 m breit und gewährte mit seinen mehr als 10 m breiten Wällen sicheren Schutz.

  
   Pollen Bohm


Südlich liegt die kleine Ortschaft Bokel, die aus einem adeligen Gut hervorgegangen sein soll. Mit ihm war eine Wassermühle verbunden, die auf dem sog. Mühlenlande lag. Eine Vertiefung, der frühere Mühlenteich, ist jetzt eingeebnet. Der Name Bokel, der im Münsterlande mehrfach vorkommt, deutet auf Buchenwald hin. Aus dem ehemaligen Gutshof sind die Bauernhöfe Jacobs (Meyer) und Hinrichs (Kodehoff) entstanden. Östlich der B 68 liegt der weit auseinandergezogene Ortsteil Felde, der ebenfalls durch eine Gemeindestraße mit der B 68 verbunden ist und in den letzten Jahrzehnten eine starke Besiedlung erfahren hat. Helmerichs Hof "auf dem Felde" gehörte früher einer im Jahre 1338 an der Essener Pfarrkirche gegründeten Vikarie.